Sportliche Fähigkeiten: Umfeld oder Gene?

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Die Diskussion ist schon fast so alt wie die Menschheit selber. Wie viel von dem was wir sind, verdanken wir unseren Genen, wie viel unserer Umwelt? Nirgendwo wird diese Diskussion heißer geführt, als in der hoch kompetitiven Welt des Sports, wo kleinste Unterschiede über Sieg oder Niederlage entscheiden können.

Wäre es nicht zu schön in Zukunft nur einen Gen-Test machen zu müssen, um herauszufinden, ob unser Kind besonders gut für Fußball, Tennis oder Schwimmen geeignet ist?

Wunschtraum Gen-Test

Leider dürfte dies auch in Zukunft ein Wunschtraum bleiben, denn die bisherigen Genetik-Forschungsergebnisse zeigen, dass der Zusammenhang von einem einzelnen Gen zu einem bestimmten Charakterzug oder zu einer physischen Eigenschaft wesentlich komplexer ist, als zum Beispiel zu manchen Erbkrankheiten, wo ein einzelnes defektes Enzym die nächsten Generationen gefährden kann.

Die Art und Weise wie sich die Genetik auf das Talent für Aktivitäten wie Musik, die Schauspielerei, Humor oder eben auch auf den Sport auswirkt, ist hoch komplex und nicht mit der Augen- oder Haarfarbe zu vergleichen, die von einem oder höchstens einer Hand voll Genen abhängt.

Auf der anderen Seite gibt es natürlich einige wichtige biomechanische, physiologische und anatomische Parameter-Kombinationen, welche gute Voraussetzungen darstellen, in einem bestimmten Sport besser abzuschneiden als der Durchschnitt der Bevölkerung.

Basketball-Riesen

Ein klassisches Beispiel hierfür sind Basketball-Spieler. Eine US-Amerikanische Studie hat hier gezeigt, dass 17% der 20-40 jährigen US-Amerikaner, die über 2,10 Meter groß sind, in der Basketball-Profiliga NBA spielen. Das ist natürlich kein Zufall oder auf besonders günstige Trainingsbedingungen zurückzuführen. Auch ist schon lange bekannt, dass die Kenianer vom Stamm der Kalejin, aufgrund ihrer verhältnismäßig langen Beine, leichten Gliedmaßen und der enormen Lungenkapazität, welche sie durch ihr Leben über mehrere Jahrhunderte in den Höhenlagen Zentralkenias entwickelten, bei Langstreckenrennen fast unschlagbar sind.
Dieser Zusammenhang zwischen Ethnie und athletischen Vorzügen ist auch leicht verständlich, denn die Evolution hat gewisse genetische „Cocktails“ hervorgebracht, die für ein Leben in einem bestimmten Umfeld möglichst gut geeignet sind.

Umfeld nicht zu vernachlässigen.

Aber gerade das Beispiel der Kalejin zeigt, dass nicht nur die Genetik über sportliche Höchstleistungen den Ausschlag gibt, sondern auch die Umweltbedingungen. Während nur rund 12% der Kenianer dem Stamm der Kalejin zugehören, ist der Anteil bei den Sudanesen mehr als doppelt so hoch. Dennoch gibt es fast keine Top-Athleten aus diesem durch einen jahrelangen Bürgerkrieg erschütterten Land.

Dass eine optimale Kombination aus entsprechendem genetischem Erbmaterial, einer vernünftigen Sportausbildung und die richtige Motivation die ideale Basis für sportlichen Erfolg darstellt, zeigt auch die hohe Anzahl an Brüderpaaren, welche immer wieder in der obersten deutschen Fußball-Liga spielen. In der Saison 2015/2016 könnten es bis zu sieben Geschwisterpaare sein, die für verschiedene Bundesliga-Vereine auflaufen. Mit dem Schweizer Rodriguez-Bruderpaar spielen sogar, seit längerer Zeit wieder, zwei Geschwister für den selben Klub im deutschen Oberhaus (VFL Wolsburg).

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