Motivation zum Abnehmen

Waage - Motivation zum AbnehmenDie Waage zeigt schon wieder ein paar Kilo mehr an… vielleicht sollte ich mal wieder Sport machen. Läuft der Vertrag vom Fitnessstudio noch, den ich mir letztes Jahr auf der Straße hab aufquatschen lassen? Muss ich irgendwann mal wieder hin. Oh, der Film fängt ja gleich an… haben wir eigentlich noch Chips da?

Lust und Frust

So oder so ähnlich hat sicher jeder schonmal über sich nachgedacht, denn im Grunde sind wir alle ähnlich gestrickt: wir entscheiden uns immer wieder für die schnelle und einfache Befriedigung unserer Gelüste, selbst wenn uns eigentlich vollkommen bewusst ist, dass wir uns langfristig darüber ärgern werden. Doch warum fällt es uns so schwer, Disziplin zu halten? Warum haben viele Leute schon allein beim Wort „Disziplin“ ein mulmiges Gefühl im Bauch?

RettichGanz einfach: Disziplin klingt unangenehm, verspricht Entbehrungen, klingt nach Schweiß und Gemüse. Aber um das gleich einmal klarzustellen, niemand muss sich für solche Gedanken schämen oder schlecht von sich denken. Die Ursache für diese Einstellung ist unser innerer Schweinehund, der seine Bedürfnisse am liebsten sofort und ohne Aufwand befriedigt sehen möchte. Die Grundlage dafür steckt in unseren Instinkten: wenn der Höhlenmensch Hunger hatte, musste er sich schnellstens Essen besorgen. Bis vor wenigen hundert Jahren war Motivation daher immer eine klare Sache: es ging um die Sicherstellung des Überlebens durch Nahrung.

Die Erfordernisse der Überflussgesellschaft, langfristige Ziele und bewusster Verzicht sind diesen Instinkten vollkommen fremd. Dass wir jetzt auf das leckere Stück Kuchen verzichten sollen um später vielleicht ein Kilo weniger auf der Waage zu sehen – dieser Zusammenhang ist uns vielleicht im Kopf bewusst, unserer inneren Stimme aber noch lange nicht.

Das Ziel

Was können wir also tun, damit wir unsere natürlichen Instinkte umpolen und uns das Abnehmen nicht mehr so schwer fällt? Die Antwort liegt auf der Hand: was wir brauchen, ist Motivation zum Abnehmen. Wir – und damit meine ich dich – müssen uns klarmachen, dass das „schnelle Glück“ nicht wirklich zufrieden stellt, sondern uns langfristig dick, ungesund und unglücklich macht.

An dieser Stelle soll aber gesagt sein, dass es hier auf keinen Fall darum gehen soll, jeden zum Hungerhaken zu machen oder sich selbst zu quälen. Wichtig ist allein, dass man sich in seinem Körper wohl fühlt und gesund ist. Ziel dieses Ratgebers ist es daher, denjenigen, die wirklich unzufrieden mit sich selbst sind und gern abnehmen möchten, dieses Vorhaben ein wenig zu erleichtern und die notwendige Motivation zum Abnehmen zu verschaffen.

Zurück zum Thema: wenn es nach unserer Werbe-Industrie geht, muss Abnehmen möglichst schnell gehen. Und damit das funktioniert, braucht man in diesem Sinne eigentlich nichts weiter als eine total simple Diät wie die Hollywood Diät, die New York Diät, die Steinzeit-Diät, die 24h-Diät, die 3D-Diät und natürlich noch ein paar preisgünstige Kleinigkeiten wie den Ultrasport Bauchtrainer AB Roller, den Relaxdays-Bauchwegtrainer, den GOLD’s Gym Power Twister und natürlich die platz- und preissparende Multi Gym Power II Kraftstation. Per Homeshopping bequem vom Sofa aus zu bestellen!

Der Weg

Ich wette, dir ist eigentlich vollkommen bewusst, dass die meisten dieser Diäten und Geräte einfach nur Werbung sind, die dir eine Zeit lang das beruhigende Gefühl von „ich mach ja was dafür“ vermitteln sollen. Aber von einer abgebrochenen Diät und einem Bauch-Weg-Trainer, der unter dem Bett verstaubt, wird man nunmal nicht schlanker.

Und ich wette nochmal, dass dir eigentlich absolut klar ist, was du zum langfristigen und gesunden Abnehmen tun musst. Du brauchst keine komplizierten Diäten, keine teuren Geräte oder Kalorientabellen. Es sind genau zwei Dinge, die du zum Abnehmen brauchst:

1. Gesunde Ernährung      

2. Ausreichend Bewegung

Das reicht – und das weißt du! Woran es mangelt, ist die Motivation, unser Leben nach diesen beiden Grundsätzen auszurichten oder eben kurzgesagt: die richtige Motivation zum Abnehmen. Dabei ist das ganze eigentlich gar nicht so schwer. Du musst nur bereit sein, dich auf dein langfristiges Ziel einzulassen und dich ab und zu wieder selbst auf Kurs bringen. Ein Patentrezept für die richtige Motivation gibt es leider nicht, aber es gibt ein paar Tipps und Gedankenspiele, die dich jederzeit wieder neu zum Abnehmen motivieren können.

Nachgefragt

Wir haben bereits festgestellt: dir ist vollkommen bewusst, wenn du dich gerade ungesund ernährst. Bevor du also die zweite Tüte Chips aus der Küche holst, frag dich „Macht mich das jetzt glücklich? Macht mich das gesund?“ – auf diese Weise verbindest du den Drang nach Süßigkeiten mit deinem körperlichen Unwohlsein und rückst dir gleichzeitig das langfristige Ziel vor Augen. Falls du das hinbekommst, kannst du dich sogar ganz einfach selbst belohnen: sag zu dir selbst „Geil, ich hab nicht nachgegeben! Ich kann das hinkriegen!„. Im Idealfall bekommst du dein Glücksgefühl nicht von der Schokolade, sondern von dem guten Gefühl, stark gewesen zu sein und bewusst was für dein Ziel getan zu haben. Das ist die Motivation, die du dir vollkommen kostenlos selber geben kannst!

Was wäre wenn?

ChipsÄhnlicher Ansatz: ein einfaches Gedankenspiel kann schon der Schlüssel für die richtige Motivation zum Abnehmen sein. Bevor du etwas isst, von dem du weißt dass es unnötig und zu viel ist, frag dich:

  • Was passiert, wenn ich das jetzt esse?
  • Was passiert, wenn ich es nicht esse?

Spiel die beiden Fragen in dieser Reihenfolge gedanklich durch – in den meisten Fällen sollte ungefähr das dabei rauskommen: wenn ich das jetzt esse, freue ich mich kurz über die Süßigkeit und bin glücklich, hab aber dann auch gleich ein schlechtes Gewissen weil ich mich wieder hab hinreissen lassen und ich eigentlich zu dick bin. Wenn ich das jetzt nicht esse, hab ich keine Süßigkeit, kann aber stolz auf mich sein weil ich widerstanden hab. Wenn du es dann trotzdem noch essen willst, dann iss es, mit Genuss und ohne Reue. Es geht wie gesagt nicht darum, dich zu quälen – wichtig ist bereits, dass du dich überhaupt mit dem Gedanken auseinandergesetzt hast. Beim nächsten mal entscheidest du dich dann vielleicht anders.

Belohnung

Nein, nicht mit einem Stück Kuchen. Andersherum: wenn du merkst, dass du z.B. die letzten beiden Tage bewusst weniger Süßigkeiten gegessen hast, dann geh zur Belohnung ins Kino oder kauf dir etwas anderes, das dir gefällt. Wichtig ist, dass du dir den Zusammenhang „ich belohne mich, weil ich willensstark war“ immer wieder bewusst machst, damit sich die Belohnung auch wirklich als Motivation zum Abnehmen verinnerlicht.

Du solltest Belohnungen allerdings nur sparsam einsetzen, ansonsten könntest du dem sogenannten Motivation Crowding zum Opfer fallen. Wenn man für eine Sache eine externe Motivation erhält (z.B. Geld oder eine andere Belohnung), verliert man dadurch unter Umständen seine innere Motivation. Kurzgesagt: man macht diese Sache nicht mehr, weil man sie gern tut oder von deren Sinn überzeugt ist, sondern nur noch um die Belohnung zu erhalten.

Inklusion statt Integration

ApfelVersuch auf keinen Fall, deine Ernährung von heute auf morgen komplett auf „gesund“ umzustellen. Weder das Gehirn noch die Verdauung mögen schnelle Umstellungen und früher oder später setzen sich die alten Gewohnheiten wieder durch. Versuche stattdessen, deine Ernährung Stück für Stück in eine gesunde Richtung zu manövrieren. Iss zu jeder Mahlzeit etwas Gemüse, ab und zu einen Apfel statt Schokolade – das Ziel ist ein maßvoller Verzicht, der mit der Zeit zur Normalität wird.

Die kleine Bewegung

Wenn du gesund und dauerhaft abnehmen möchtest, ist natürlich nicht nur gesunde Ernährung wichtig, sondern auch ein außreichendes Maß an Bewegung. Falls du eine Sportart in Erwägung ziehst – Jogging, Radfahren, Pilates, Aerobic, Yoga, Walking – findest du auf der Seite Motivation zum Sport einige Tipps, die dir den Einstieg in eine Sportart erleichtern. Prinzipiell solltest du versuchen, mit einem möglichst einfachen Sport zu beginnen, der keine große Überwindung erfordert. Wer erst 30 Minuten zum Fitnessstudio fahren muss um dann schließlich Sport zu machen, kann sich auch die Fahrt sparen und in den 30 Minuten joggen gehen. Einschränkung: wenn gesundheitliche Bedenken bestehen, ist natürlich die Anleitung durch einen Therapeuten oder Fitnesstrainer unausweichlich!

TreppeDas Problem bei den meisten Sportarten ist aber: wenn man schlank werden und schlank bleiben will, muss man sie regelmäßig und für unbegrenzte Zeit ausführen. Ein halbes Jahr Fitnessstudio reicht nicht aus, wenn man danach mit dem Training aufhört und wieder zunimmt. Die Wahl besteht also darin, entweder einen Sport zu finden, den man bis ins hohe Alter ausführen möchte, oder zumindest etwas mehr Bewegung in den Alltag zu bringen. Mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren, statt dem Aufzug die Treppe nehmen, öfter mit dem Hund rausgehen oder einfach mal laufen statt 1-2 Stationen mit dem Bus zu fahren – das alles sind absolut einfache und alltäglich Dinge, mit denen du ohne großen Aufwand deinen Kreislauf und dein Gehirn in Schwung bringen kannst.

Sei du selbst

SmileyDas alles sind natürlich keine Patentlösungen für die richtige Motivation zum Abnehmen – es kommt letztendlich nur auf dich allein an, ob das ganze funktioniert oder nicht. Wenn du das Gefühl hast, dass es mit dem Abnehmen nicht so richtig klappen will und du die Motivation verlierst, dann frag dich (und sei ehrlich!): „Ernähre ich mich gesund? Bewege ich mich ausreichend?“ Falls eine der Antworten „Nein“ lautet, weißt du bereits, warum es noch nicht funktioniert hat – und genau an dieser Stelle kannst du ab sofort weiterarbeiten.

Das Wichtigste dabei ist aber, dass du dir dein Selbstwertgefühl nicht von Topmodels in der Werbung oder von Leuten, die dir eine Diät oder ein Trainingsgerät andrehen wollen, kaputtmachen lässt. Du selbst musst dich in deinem Körper wohlfühlen und das Gefühl haben, gesund zu leben. Falls das nicht der Fall ist, dann kennst du jetzt dein Ziel – und deine Motivation.

Viel Erfolg!

3 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Seit meiner Schwangerschaft fällt es mir leider unheimlich schwer, mich wieder zum Sport aufzuraffen. Ich werd jetzt mal versuchen, mir so eine „Was wäre wenn“ Liste zu machen. Habt ihr noch andere Tipps, wie man im Alltag mehr kleine Sporteinheiten einbauen kann?

    Die Seite macht Mut, weiter so…
    Christina

    • Hallo Christina,

      achte einfach mal eine zeitlang darauf, wo du überall auf gewohnte Bequemlichkeit verzichten kannst. Also einfach mal die Treppe statt der Rolltreppe oder dem Aufzug nehmen, oder ganz bewusst Tätigkeiten zu Fuß statt mit dem Auto erledigen (Altpapier oder Altglas wegbringen, morgens zum Bäcker gehen). Mit der Zeit bekommst du dann ein Auge dafür, wo du so alles kleine Fitnesseinheiten einbauen kannst.

      Wie hat es mit der Liste funktioniert?

      Weiterhin viel Erfolg! 🙂
      Sabine

    • Christina….Bewegung ist sehr wichtig…es muss aber nicht Sport sein. Deinen Zeilen zufolge nehme ich an, dass Du etwas für deine Figur tun möchtest.
      Das machst du Dir viiiiel einfacher, wenn Du den Fokus auf die Küche legst…70% der Figur entsteht in der Küche.
      Und das wichtigste Motto? Das Schlecchte raus, das Gute rein:-)

      In diesem Sinne—frohes Wirken.

      Herzlich
      Hugo

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